17. Juli 2015
Da ist ja ein Talent!
Doch schon vor einer Woche stand er das erste Mal vor dem Schwedter Publikum: In der Inszenierung „Ziemlich beste Freunde“ hat er die Rollen von
Schauspieler, Regisseur, Autor …
Entscheidungen
Für die Darß-Festspiele lernt er plattdeutsch und wird dort 2011 für die Compagnie de Comedie – Bühne der Hansestadt Rostock entdeckt und engagiert. Zuerst nur für eine Inszenierung. „Der 10.10.11 war ein Scheidepunkt. Ich stand vor der Wahl, Sozialwissenschaft an der Humboldt-Uni zu studieren oder zur Konzeptionsprobe nach Rostock zu fahren – ohne zu wissen, wie es nach dieser einen Produktion weiter geht.“ Obwohl er von sich sagt, dass er Sicherheit schätzt, bricht Fabian das Studium nach zwei Semestern ab und fährt nach Rostock. Aus der einen Produktion werden vier Jahre Festengagement. „Ein Engagement, das ich vorzeitig beendet habe“, wie er betont. Man hat ihn ungern in Rostock gehen lassen. Der ausgehandelte Kompromiss: Er wird noch bis Jahresende in der Compagnie gastieren und zwischen Schwedt und Rostock pendeln.
Neubeginn
Eine Kollegin hatte ihm erzählt, dass in Schwedt Schauspieler gesucht werden und ihm ans Herz gelegt, sich zu bewerben. Sie hatte mit ihm gearbeitet und kannte sein Talent, seinen Fleiß. „Eigentlich geht’s doch um nischt“, denkt Fabian sich und fährt zum Vorsprechen, um „einfach mal objektiv von Leuten beurteilt“ zu werden, die ihn nicht kennen. Als Schauspieldirektor
Rostock hatte ihm auch bestätigt, dass er Regietalent hat: „Das mach‘ ich tatsächlich sehr gern“, sagt er und beginnt sofort zu schwärmen von Projekten, an denen er bereits arbeitet oder die er sich für die nächste Zukunft vorgenommen hat: „Ich hab‘ ‘ne Fassung von Dorian Gray gemacht – das würd‘ ich gern inszenieren. Ich würd’s aber auch an einen talentierten Regisseur abgeben, wenn ich den Henry spielen darf.“ Auch wenn Fabian gern mehr Regie führen würde, ist das keineswegs eine Absage an den Schauspielerberuf: „Ich brauche das – rauszugehen, vor das Publikum zu treten.“ Mephisto würde er „natürlich“ gern spielen, aber eigentlich interessiert ihn jede Figur, für die es um etwas geht.
„Jetzt freue ich mich, hier zu sein.“
Für Fabian ist die Uckermark nicht gänzlich unbekanntes Gelände: Seine Eltern sind mit den Kindern oft ins Berliner Umland gefahren. Chorin kennt er gut. Auch in Schwedt fühlt er sich wohl. Ihm gefällt, dass durch die Nähe von ubs, Kosmonaut und Musikschule eine Art kulturelles Zentrum existiert. Er will sich wieder ein Fahrrad zulegen – sein letztes wurde ihm noch in Rostock gestohlen – und die Uckermärkische Seenlandschaft erkunden, von der ihm die KollegInnen berichtet haben. Aber die Nähe zu Berlin, das Heimat ist und bleiben wird, ist wichtig für ihn. Er mag die Flexibilität der Großstadt, die Möglichkeiten; die großen Entfernungen, die damit einhergehen, weniger. Da liegt in Städten wie Rostock oder Schwedt eben doch alles zeitsparender beieinander. Und wer mit so vielen Ideen und Plänen jongliert wie