25. Dezember 2019 16:00 Uhr - Großer Saal

Schwanensee

Ein überragendes Meisterwerk voller Poesie, Anmut und Eleganz

Klassisches Ballett – woran denken Sie zuerst? In neun von zehn Fällen sagt die Statistik, entsteht vor dem geistigen Auge ein Bild von zierlichen Tänzerinnen in weißen schimmernden Tutus, die Gesichter von weißen Federn umrahmt, ein nobler Prinz, der sich in ein Traumwesen verliebt...

Unwissend woher, und doch immer wieder dasselbe Bild aus Schwanensee. Diese eine Vorstellung verkörpert das, was klassisches Ballett ausmacht - auch im Zeitgeist von heute.

Über 100 Jahre unangefochtene Popularität beim internationalen Ballettpublikum wie kein einziges anderes Werk aus dem klassischen Repertoire. Ein überragendes Meisterwerk seiner Gattung. „Nach Schwanensee kann man süchtig werden. Wer Schwanensee nicht kennt, kann Ballett erst gar nicht verstehen.“ sagen Ballettkritiker.
„Es ist eine Liebe, deren sich niemand zu schämen braucht, denn nirgends sonst ist das klassische Ballett zu so künstlerischer Vollendung gelangt wie in dieser neoromantischen Choreographie von Lew Iwanow:“ (Horst Koegler)

Die Uraufführung von Schwanensee 1877 im Bolshoi-Theater in Moskau war ein völliger Reinfall. Eine miserable Choreographie und eigenmächtige Veränderungen der eitlen Ballerina haben das große Werk von Tschaikowsky fürs erste aus der Öffentlichkeit wieder verschwinden lassen. Erst 1894 in St. Petersburg wurde ein neuer Anfang mit Schwanensee anlässlich einer Gala zu Ehren des Komponisten gewagt. Das Publikum war begeistert.

Im folgenden Jahr haben Petipa (1. und 3. Akt) und Iwanow (2. und 4. Akt) das gesamte Werk choreographiert. Die Aufführung wurde wiederum zu einem rauschenden Erfolg. Und so blieb es bis heute. Wenn Petipa den Verstand des russischen Balletts verkörperte, dann ganz gewiss sein Herz und seine Seele und so war es denn auch durchaus kein Zufall. Die Botschaft von Tschaikowsky von der Kraft der Liebe, die den Tod überwindet, indem sie sich für den Geliebten aufopfert. Iwanow wird mit dem zweiten Akt zum entscheidenden Wegbereiter des sinfonischen Balletts.

Es gilt fürs Ballett überhaupt und für Schwanensee im Besonderen: Liebe und Sehnsucht, Einsamkeit und Eifersucht, Wut, Schmerz und Glück – all die großen Empfindungen sind mit der Körpersprache so inbrünstig und überdimensional darzustellen, wie man es dem gesprochenen Wort niemals abnähme. „Wenn ich mit Worten ausdrücken könnte, was ich verspüre, brauchte ich nicht zu tanzen.“ So hat es die berühmte Margot Fonteyn in wenigen Worten zusammengefasst.

Der Inhalt von Schwanensee ist eigentlich eine ganz einfaches Märchen. Ein junger Fürstensohn soll heiraten, um die Dynastie zu erhalten. Prinz Siegfried verliebt sich aber leider nicht in eines der vorgesehenen jungen Damen, sondern in ein zauberhaftes fremdes Mädchen, der er ewige Treue schwört. Die wunderschöne Odette ist jedoch mit einem bösen Zauber belegt und darf nur nachts für wenige Stunden menschliche Gestalt annehmen. Der Magier lässt daraufhin seine eigene Tochter in der Gestalt von Odette zu einem Fest auf dem Schloss erscheinen, um den Prinzen zu täuschen. Der verblendete Prinz bricht ungewollt sein Treueversprechen. Als er dies erkennt, erbittet er Vergebung, die ihm auch gewährt wird. Am Ende besiegt er sogar noch den bösen Zauberer selbst, sodass der Triumph der Liebe vollkommen wird.

„...Mit der schwebenden Leichtigkeit und Eleganz von Porzellanfigürchen machten die Balletteusen und Tänzer die exakte Arbeit und athletische Strenge vergessen, die hinter der Aufführung steckt. Mit exaktem Flügelschlag entführte das Russische Nationalballett die Zuschauer in eine Welt der Schwerelosigkeit und Poesie.
„Das Publikum erlebte dank des bravourösen Einsatzes und der Ausdrucksstärke des Russischen Nationalballetts eine tanztechnisch brillant angelegte Bewegungssinfonie...“ (SZ)


25. Dezember 2019, 16:00 Uhr, Großer Saal, 28/33 €