8. Oktober 2023 19:00 Uhr - Großer Saal
Jan Plewka singt Rio Reiser
Er ist ganz dicht bei seinem Idol und bleibt doch immer er selbst
Sommer 1970: Rio Reiser singt Macht kaputt, was Euch kaputt macht – die Geburtsstunde der Polit- und Kultrockband Ton Steine Scherben. Wie keine andere deutsche Band drücken die Scherben das Lebensgefühl ihrer Generation aus. Doch Rio Reiser ist auch ein charismatischer Einzelgänger. Als sich die Band 1985 trennt, beginnt Rio seine Solokarriere. Hinter dem Polit-Rocker kommt der romantische Träumer zum Vorschein, der in seinen Liedern der Sehnsucht nach Geborgenheit und Liebe Ausdruck gibt.
Jan Plewka und die Schwarz-Rote-Heilsarmee stellen diesen verletzlichen Rio ins Zentrum ihres Abends. Und wenn sie die Lieder des ehemaligen „Königs von Deutschland“ spielen wie etwa Halt Dich an Deiner Liebe fest, Alles Lüge, Junimond oder Für immer Dich, dann geht das über ein bloßes Rockkonzert weit hinaus. Denn Jan Plewka, der Frontmann von Selig, ist an diesem Abend Sänger, Musiker und Schauspieler zugleich. Er ist ganz dicht bei seinem Idol und bleibt doch immer er selbst. Und das Publikum ist hingerissen, begeistert, berührt. Es erliegt seiner Stimme und seinem Charme gleichermaßen.
Besetzung:
Jan Plewka (Gesang)
Lieven Brunckhorst (Klavier, Saxophon)
Marco Schmedtje (Gitarre)
Dirk Ritz (Bass)
Martin Engelbach (Schlagzeug)
Pressestimmen:
Während die Schwarz-Rote Heilsarmee den bröseligen Folk-Groove der Scherben und die polierte Eleganz von Reisers Solo-Songs aus den 80ern authentisch nachstellt, überzeugt der 38-Jährige gerade deshalb, weil er das Original nicht imitiert: Mit seiner kratzig-charismatischen Intonation gibt Plewka den Stücken einen eigenen Charme. So dürfte es bei Keine Macht für Niemand oder dem Rauch-Haus-Song wieder rührende Verbrüderungsszenen zwischen Künstler und Publikum geben. Und wem bei Junimond nicht mal ein kleiner Kloß im Halse stecken bleiben wird, der hat niemals Liebeskummer gehabt. (Tagespiegel Berlin)
Die Grenzen zwischen Bühne und Saal, zwischen Illusion und Wirklichkeit werden an diesem Abend oft gebrochen, nichts ist so, wie es scheint. Und das ungläubig verzückte Publikum ist mittendrin, badet in der Wärme und tiefen Sehnsucht dieser Songs, die Plewka mit so viel Charme und uneitler Hingabe singt, daß schließlich auch die Grenze zwischen ihm und Rio Reiser nichtig wird. (Erlanger Nachrichten)
Man müßte Schauspielhäuser besetzen, wenn dadurch mehr solche ergreifende Abende zustande kämen. (Hannoversche Allgemeine Zeitung)
Jan Plewka meistert souverän den schmalen Grat zwischen gefühlvoller Wiederbelebung und moderater Ironie. Selbst politisch weitgehend überholte Oden an die Hausbesetzer–Szene oder an die Anarchie wirken nicht peinlich, sondern erscheinen auch 40 Jahre nach ihrer Entstehung glaubwürdig und von seltsam zeitloser Schönheit. (Weser Kurier)
Plewkas Stimme hat etwas Zerbrechliches, Zärtliches, aber auch das Kraftvoll-Revolutionäre, leicht Wahnsinnige, das Reisers Lieder ausmacht. So wird er dem großen Interpreten gerecht, denn er covert nicht nur, er lebt seine Musik. Und hat Spaß auf der Bühne. Am Ende des Konzertes gibt es stehende Ovationen, begeisterte Zugabe-Rufe – und keiner sitzt mehr, weil alle tanzen. (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)
Grandiose Hommage an Rio Reiser. Plewka singt mit Gefühl, endlosem Charisma und einer überragenden stimmlichen Präsenz. Das Publikum wird gleich zu Beginn in einen Bann geschlagen, aus dem es sich zwei Stunden lang nicht mehr befreien wird. (Bonner Rundschau)
Plewka und seine Musiker spielten nicht einfach nur die Klassiker aus Reisers Zeit bei Ton Steine Scherben oder die Hits aus dessen Solo-Ära nach; sie interpretierten das Bekannte vielmehr auf sehr eigene, stets anrührende Art neu. Keine Macht für Niemand oder der Rauch-Haus-Song mobilisierten wirkungsvoll für den Klassenkampf, und Alles Lüge ließ gegen Ende die Begeisterung schier überkochen. Stehend erklatschte sich das Publikum im vollen Saal eine Zugabe nach der anderen und gab erst auf, als Plewka alle zum gemeinsamen Zechen in die Kantine einlud. Die Mehrheit trollte sich dennoch mit warmem Herzen in die Kälte vor der Tür. Dieser Abend der vielen kleinen Gesten hatte alle glücklich gemacht. (Sächsische Zeitung)
Die großartigen Musiker der Schwarz-Roten Heilsarmee bringen die Lieder kraftvoll zurück in die Gegenwart, während Plewka die Stimme von Selig bleibt. Er begegnet den Liedern seines Idols mit Respekt und imitiert nicht. Und Plewka singt mit Leidenschaft und Seele. Das hat er mit Reiser gemein. Mal wütend wie ein Rebell, mal sehnsüchtig wie ein Träumer. Barfuß und in Stiefeln. Am Klavier und auf dem roten Sofa. Wer dabei keine Gänsehaut bekommt, muss ein Kühlschrank sein. (Wilhelmshavener Zeitung)
Es ist das typische Rio-Gefühl. Da will einer gegen die ganze Welt aufbegehren und sich ihr gleichzeitig ganz und gar hingeben – und wir wollen alle mit ihm. Jan Plewka verkörpert das glaubwürdig an diesem Abend, er ist introvertiert und sein Innerstes nach außen wendend zugleich. Über zwei Stunden am Stück hält Plewka das Publikum in Atem, mit seiner rauen Stimme, mit seinen fabelhaften Musikern und mit der Kraft seiner Persönlichkeit. Und alle spüren: Da ist einer ganz bei sich – und damit ganz nah bei Rio und seiner Art, die Welt zu umarmen. (Reutlinger General-Anzeiger)
Schon beim ersten Song des Abends läuft es einem heiß und kalt den Rücken runter. Und auch, wenn Jan Plewka Rio Reiser stimmlich sehr nahe kommt, ist klar, warum diese Art der Huldigung so an- und berührend ist. Plewka erstarrt nicht in Ehrfurcht vor seinem Idol, er imitiert es auch nicht, sondern er macht sich bei Singen dessen Argumente zu eigen. Er transportiert das, was Reiser vormachte, schleift Schreie zu Zeilen; aus Hadern und Zweifeln, aber eben nicht Verzweifeln, wachsen die Lieder. Und sie sind nötiger denn je. Es ist noch Glut in der Asche, vielleicht auch noch mehr. (Kölner Stadt-Anzeiger)
Unfassbar schön, romantisch, ergreifend! Eines der besten Konzerte des Jahres.
(Berliner Kurier)
8. Oktober 2023, 19:00 Uhr, Großer Saal, 34 €
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