13. April 2016

Neu im Ensemble: Michael Kuczynski

Der 26jährige ist seit Sommer 2015 an den Uckermärkischen Bühnen und hat seine erste Hauptrolle als „junger“ Micha in der „Sonnenallee“ mit Bravour gemeistert.

Frech, fröhlich und mit starker Stimme überzeugte der in Gießen geborene und in Braunschweig aufgewachsene junge Schauspieler das Theaterpublikum. Und auch als Schatzhauser und Karol im Weihnachtsmärchen „Das Kalte Herz“ lieferte er eine – sogar zweisprachige – Glanzleistung ab.

Zur Zeit ist Micha in der Hitchcock-Komödie „Die 39 Stufen“ zu sehen. Seine Theaterkarriere ist also in vollem Gange, er hat sich bereits in seiner ersten Spielzeit in die Herzen seines Publikums gespielt. Und dabei sah seine Berufsplanung anfangs ganz anders aus. Ein großer Sänger wollte er werden – Frank Sinatra, Joe Cocker und Aretha Franklin waren seine Idole und sind es bis heute. Mit 17 Jahren zog er mit seiner Mutter von Braunschweig nach Polen, wo er zunächst das Abitur ablegte und seiner größten Leidenschaft, dem Singen, in jeder freien Minute nachging.

An der Danziger Musikakademie ergatterte er einen Studienplatz im Bereich Musical und bastelte gleichzeitig an seiner gesanglichen Solokarriere. In der polnischen Fernsehshow „Must be the music“ (vergleichbar mit „The Voice of Germany“) erkämpfte er sich 2010 den 2. Platz und bekam einen Plattenvertrag. Doch dann sollte alles ganz anders kommen. Ein knallharter Musikproduzent und ein undurchsichtiger Knebelvertrag mit der Agentur machten dem blutjungen und unerfahrenen Gesangstalent das Leben schwer: „Ich wäre beinahe daran kaputtgegangen, mir ging es immer schlechter, ich konnte nicht mehr, das war einfach alles zu viel“.

Der polnische Regisseur Cezary Morawski, der auch in den ubs tätig ist (z. B. „Ziemlich beste Freunde“), wurde auf Michael aufmerksam und erweckte neben seiner musikalischen Begabung auch wieder den talentierten Schauspieler in ihm. Morawski bestärkte ihn, sich im Frühjahr letzten Jahres in Schwedt vorzustellen, er glaubte fest an ihn.

Und so kam es, dass Michael seine ersten Arbeitsvertrag hier in der Oderstadt bekam und auch noch gleich die Hauptrolle in der „Sonnenallee“ – hier konnte er auf einmal alle seine Qualitäten gleichzeitig präsentieren – singen, spielen und tanzen (obwohl letzteres nicht ganz so sein Ding ist, wie er selbst zugibt).

Er hat sich gut eingelebt, kann viel von seinen erfahrenen Schauspielkollegen und dem gesamten Theaterteam lernen, sammelt neue Erfahrungen und ist offen für viele verschiedene Herausforderungen. Seine Traumrolle: Das Phantom der Oper. Und überhaupt, Menschen, die auf irgendeine Art und Weise überraschen, die mag er. „Perfekt muss keiner sein, aber wenn jemand mit Leib und Seele seiner Kunst nachgeht, den Zuschauern Emotionen mitgibt und einen ganz persönlichen Eindruck hinterlässt, dann hat er alles richtig gemacht“. Und so sieht Micha seine Zukunft.