12. Mai 2020

Raritäten fürs Stadtarchiv


Eine vielfältige Sammlung Theater-Archivmaterial übergaben wir 6. Mai an das Stadtarchiv.


Eine vielfältige Sammlung Archivmaterial aus dem ehemaligen Theater Prenzlau (vormals: Staatliches Dorftheater Prenzlau), dem Theater der Stadt Schwedt/Oder und dem damaligen Kreiskulturhaus Schwedt/Oder wurde 6. Mai an das Stadtarchiv übergeben. Inszenierungsfotos, Stückplakate, Programmhefte und Zeitungsartikel, aber auch Konzeptions-materialien, Textbücher und Besetzungslisten aus den Jahren 1965 bis 1990 überreichten ubs-Intendant André Nicke und Chefdramaturgin Sandra Zabelt an die Stadtarchivleiterin Anke Grodon. Damit gehen die Archivbestände vollständig in den Besitz und in die Verantwortung des Stadtarchivs über. Dort werden sie gesichtet und speziell aufgearbeitet, um sie zu einem späteren Zeitpunkt der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „Die Materialien zeigen eindrucksvoll den Wandel der Kulturlandschaft in der Region“, sagt Anke Grodon bei der Vertragsunterzeichnung, „wichtig ist, dass die schönen Fotos und Dokumente erhalten sind und für Forschungszwecke im Stadtarchiv zur Verfügung stehen werden. Das Stadtarchiv hat den Auftrag Verwaltungs- und damit Stadtgeschichte zu dokumentieren. Ein wichtiger Puzzlestein ist dabei natürlich auch die jüngere Theatergeschichte von Schwedt.“

Sortiert und gelistet hat das Material in den Theaterarchivräumen Sandra Zabelt, Chefdramaturgin und persönliche Referentin des Intendanten. Die Theaterwissenschaftlerin und Kulturhistorikerin ist bereits seit 1996 in den ubs beschäftigt und hat nicht nur ein sehr gutes Gedächtnis bei dieser Tätigkeit bewiesen, sondern auch den nötigen Ehrgeiz, die Inszenierungen und Veranstaltungen möglichst chronologisch und detailliert aufzuarbeiten: „Manchmal habe ich unbeschriftete Schwarz-Weiß-Fotos gefunden und mehrere Tage lang darüber nachgedacht, zu welcher Inszenierung sie gehören könnten, habe KollegInnen gefragt, die damals schon am Haus waren, die mir aber auch nicht immer helfen konnten. Dann konnte ich nur noch die Fotos und die darauf abgebildeten Figuren mit den Stücken abgleichen, die in dieser Zeit Premiere hatten. Aber jede Lösung hat Mut gemacht.“ Die Dokumente und Fotos weckten beispielsweise Erinnerungen an „Das blaue Pferdchen“ im Staatlichen Dorftheater Prenzlau im Jahre 1976, aber auch an die feierliche Grundsteinlegung für den Bau des Kreiskulturhauses in Schwedt 1974 oder Inszenierungen wie „Hamlet“ und „Die Räuber“ in den 1980er Jahren. Diese einmalige Sammlung wechselt nun den Besitzer und geht in die Bestände des Stadtarchives über, womit eine dauerhafte Aufbewahrung der unikalen Dokumente garantiert ist.