23. März 2023
Am Montag ist Welttheatertag!
Jährlich am 27. März wird der Welttheatertag begangen und damit international die Theaterkunst gewürdigt. Und jährlich werden aus diesem Anlass Botschaften namhafter Theaterpersönlichkeiten veröffentlicht. In ihrer diesjährigen Botschaft betont die ägyptische Schauspielerin Samiha Ayoub die Rolle des Theaters als Raum für Menschlichkeit angesichts einer zunehmend krisenhaften Welt.
1961 vom Internationalen Theaterinstitut ins Leben gerufen, wird jedes Jahr am 27. März der Welttheatertag begangen. International bekannte Theaterpersönlichkeiten verfassen aus diesem Anlass jährlich eine Botschaft, die in zahlreiche Sprachen übersetzt und weltweit verbreitet wird. Die erste Botschaft wurde von Jean Cocteau geschrieben, es folgten weitere zahlreiche renommierte Persönlichkeiten, darunter Arthur Miller, Helene Weigel, Peter Brook, Dmitrij Schostakowitsch, Vaclav Havel, John Malkovich und Isabelle Huppert, um nur einige zu nennen. Die diesjährige Botschaft stammt von der vielfach prämierten ägyptischen Schauspielerin Samiha Ayoub. Sie schreibt unter anderem:
„Ich spreche heute zu Ihnen, während ich das Gefühl habe, dass die ganze Welt zu voneinander isolierten Inseln geworden ist, oder wie fliehende Schiffe an einem nebelverhangenen Horizont, jedes von ihnen seine Segel ausbreitend segelt es ohne Führung, ohne irgendetwas am Horizont zu sehen, das ihm Orientierung bietet, und trotzdem segelt es weiter in der Hoffnung, einen sicheren Hafen zu erreichen, der es nach seinem langen Umherirren inmitten eines tosenden Meeres aufnimmt. (…)
Unsere Welt war nie enger miteinander verbunden als heute, aber gleichzeitig auch nie unstimmiger und weiter voneinander entfernt. Darin liegt das dramatische Paradoxon, das uns unsere heutige Welt auferlegt. (…) Theater ist seinem ursprünglichen Wesen nach ein zutiefst menschliches Werk, das auf dem wahren Wesen der Menschheit selbst beruht, nämlich dem Leben. (…) Wir sind diejenigen, die das Licht der Kunst nutzen, um der Dunkelheit von Ignoranz und Extremismus entgegenzutreten. Wir sind diejenigen, die die Lehre des Lebens annehmen, damit sich das Leben selbst in dieser Welt ausbreiten kann. (…)
Also lade ich Sie ein, dass wir alle gemeinsam zusammen stehen, Hand in Hand, Schulter an Schulter, um mit aller Kraft unsere Stimmen erheben, so wie wir es auf den Bühnen unserer Theater tun, und die Worte ausrufen, um damit das Bewusstsein der ganzen Welt zu erwecken, dass Ihr in Euch nach der verlorengegangenen wahren Essenz der Menschlichkeit sucht. Dem freien, toleranten, emphatischen, freundlichen und annehmenden Menschen und was Euch das hässliche Gesicht von Brutalität, Rassismus, blutigen Auseinandersetzungen, gleichgeschaltetem Denken und Extremismus zurückweisen lässt. (…) Es ist unser Auftrag, (…) an vorderster Front allem entgegenzutreten, was hässlich, blutig und unmenschlich ist. Wir konfrontieren all dies mit allem, was schön, echt und menschlich ist. (…) Lasst uns gemeinsam einstehen für eine Welt und eine Menschheit.“
Diesem Statement können wir uns als Uckermärkische Bühnen Schwedt nur anschließen.
Weitere Informationen und die vollständige Botschaft finden Sie hier und auf der deutschen Seite des Internationalen Theaterinstitutes.