Schauspiel/Komödie

Ein Knochenjob

Eine deutsch-polnische Komödie von Fred Apke
Postsozialistische Zeiten - irgendwo in den polnischen Masuren, ehemaliges
Ostpreußen:
Bogus und seine Schwester Bronka haben einige Probleme: Ihr kleines Haus am See verfällt, außenherum gibt es fast nichts und schon gar keine Jobs. Wer kann, wandert in den Westen ab. „Ich fahr nicht nach Deutschland!“ schreit Bogus seine Schwester an. „Meine Zukunft war immer hier und bleibt auch hier!“ Dabei ahnt er nicht, wie recht er damit hat. Denn plötzlich steht da ein schüchterner junger Deutscher in seinem Garten und bittet die beiden Geschwister, ihm die Gebeine seiner eigenen deutschen Großeltern exhumieren zu dürfen um diese zur Bestattung nach Deutschland zu überführen. Sein Vater, der in Deutschland im Sterben liegt, hat eine Riesensumme Geldes geboten, damit sein letzter Wille erfüllt werde. Das wäre die finanzielle Rettung!
Doch genau das bringt den revanchistisch eingestellten Bogus in eine peinliche Zwickmühle: einerseits weigert er sich, Geschäfte mit Deutschen zu machen, andererseits aber wittert er die Chance seines Lebens. Die kleine Nebensächlichkeit, dass sich seine Schwester auch noch in diesen Deutschen zu verlieben scheint, macht ihn zusätzlich rasend. Doch es kommt noch dicker in Form von weiteren „Nebensächlichkeiten“, welche die Geschichte immer mehr aus dem Ruder laufen lassen. Warum steht eines Nachts plötzlich der halbe Friedhof in Flammen? Was in aller Welt veranlasst Bogus, auch noch seine eigenen Eltern auszugraben? Und warum sollte man zu jeder Jahreszeit einen Apfelbaum von einem Nussbaum unterscheiden können?

Die Komödie sprüht vor Intelligenz und brillanten Dialogen, die man sich noch lange merken wird. Sie ist humorig-schwarz doch dabei kein bisschen zynisch. Fred Apke ist hier ein hinreißend komisches Plädoyer gelungen für eine entspannte Völkerverständigung im Zeichen einer gemeinsamen glücklichen Zukunft.

Premieren: 14./15. September 2018, 19:30 Uhr

Abgespielt. (letzte Aufführung am 10. Dezember 2019)