Schauspiel
MÄRCHENHERZ
Achtung! KEIN Märchen! - Jugendstück von Philip RidleyFamilienform: Alleinerziehend
Sowohl in den alten als auch in den neuen Bundesländern hat sich in den vergangenen Jahren bzw. Jahrzehnten ein familialer "Strukturwandel" vollzogen. Das bürgerliche Leitbild der "Normalfamilie" mit verheirateten Eltern und leiblichen Kindern im gemeinsamen Haushalt hat sich bei gleichbleibend hoher Bedeutung von Familie "differenziert".
Die Vielfalt von Familien- und Haushaltsgemeinschaften spiegelt sich in verschiedenen legitimierten Typologien familiärer und privater Lebensformen. Als Beispiele können angeführt werden: Ehepaar-Familien, nichteheliche Lebensgemeinschaften, Ein-Eltern-Familien, Stieffamilien, eingetragene Lebenspartnerschaften, kinderlose Paare oder Ehen, Alleinstehende, Wohngemeinschaften, Inseminationsfamilien, Adoptivfamilien etc. Im Verlauf dieser Entwicklung zu mehr legitimierter Pluralität gewann die Ein-Eltern-Familie sowohl einen Akzeptanzzuwachs als auch zahlenmäßig an Bedeutung (a). Hinsichtlich der Heterogenität dieser Familienform können neue Erkenntnisse vorgestellt werden (b). Daran anknüpfend lassen sich einige Handlungsanregungen skizzieren.
a) Die Relevanz der Ein-Eltern-Familien in aktuellen Zahlen
Derzeit liegt in Deutschland der Anteil von Alleinerziehenden an allen Familien durchschnittlich bei 13 %, das sind 2.968.000 Ein-Eltern-Familien (Statistisches Bundesamt 2000). Die Gesamt-Familienzahl für die Bundesrepublik Deutschland beträgt 22.423.000.
In den neuen Bundesländern ist der Anteil der Alleinerziehenden an allen dortigen Familien höher als der Bundesdurchschnitt. Dieser Anteil entspricht rund 18 %, das sind 794.000 Ein-Eltern-Familien. Die Gesamt-Familienzahl beträgt für die neuen Bundesländer 4.332.000.
In den alten Bundesländern liegt der Alleinerziehenden-Anteil an allen dortigen Familien niedriger als der Bundesdurchschnitt. Er beläuft sich auf etwa 12 %, das sind 2.174.000 Ein-Eltern-Familien. Die Gesamt-Familienzahl in den alten Bundesländern ist 18.091.000.
Alleinerziehende Mütter sind in weit höherem Maße vertreten als allein erziehende Väter. Bundesweit sind im Mai 2000 82 % aller Alleinerziehenden Mütter und 18 % sind Väter. In Westdeutschland sind es 81 % allein erziehende Mütter und 19 % allein erziehende Väter. In Ostdeutschland sind noch mehr Frauen als Männer allein erziehend, es gibt dort 84,5 % allein erziehende Mütter; 15,5 % der Alleinerziehenden sind in den neuen Bundesländern Väter (ebd., S. 25ff.). Obwohl der Anteil der Männer an den Alleinerziehenden - wohl aufgrund des geänderten Sorgerechts - angestiegen ist, sind es weiterhin in erster Linie die Frauen, welche die Familienform der Alleinerziehenden stellen.
b) Heterogenität der Lebenslage Alleinerziehender - "Chancen und Risiken"
Die derzeit aktuellsten bundesdeutschen Ergebnisse aus der Single-Parent-Forschung kommen aus einer Repräsentativstudie, welche im Bundesland Thüringen durchgeführt wurde (Brand/Hammer 2002). Die 649 per Fragebogen befragten Alleinerziehenden konnten in voneinander unterscheidbare Gruppen aufgeteilt werden. Damit kann die spezifische Heterogenität dieser Lebensform und eine dieser Heterogenität zugrundeliegende latente Ordnungsstruktur sichtbar gemacht werden. Zur weiteren Differenzierung der Lebenslagen von Alleinerziehenden s. die weiteren Kapitel in der genannten Studie.
Mit den Ergebnissen dieser Clusteranalyse können nun in Ergänzung zu bisherigen Untersuchungen der Lebenslagen bei Alleinerziehenden folgende Thesen aufgestellt werden:
Rund einem Drittel aller Alleinerziehenden geht es ausgesprochen gut. Ungefähr zwei Drittel aller Alleinerziehenden bilden spezifische Problem- und Risikogruppen.
http://www.familienhandbuch.de/
Sowohl in den alten als auch in den neuen Bundesländern hat sich in den vergangenen Jahren bzw. Jahrzehnten ein familialer "Strukturwandel" vollzogen. Das bürgerliche Leitbild der "Normalfamilie" mit verheirateten Eltern und leiblichen Kindern im gemeinsamen Haushalt hat sich bei gleichbleibend hoher Bedeutung von Familie "differenziert".
Die Vielfalt von Familien- und Haushaltsgemeinschaften spiegelt sich in verschiedenen legitimierten Typologien familiärer und privater Lebensformen. Als Beispiele können angeführt werden: Ehepaar-Familien, nichteheliche Lebensgemeinschaften, Ein-Eltern-Familien, Stieffamilien, eingetragene Lebenspartnerschaften, kinderlose Paare oder Ehen, Alleinstehende, Wohngemeinschaften, Inseminationsfamilien, Adoptivfamilien etc. Im Verlauf dieser Entwicklung zu mehr legitimierter Pluralität gewann die Ein-Eltern-Familie sowohl einen Akzeptanzzuwachs als auch zahlenmäßig an Bedeutung (a). Hinsichtlich der Heterogenität dieser Familienform können neue Erkenntnisse vorgestellt werden (b). Daran anknüpfend lassen sich einige Handlungsanregungen skizzieren.
a) Die Relevanz der Ein-Eltern-Familien in aktuellen Zahlen
Derzeit liegt in Deutschland der Anteil von Alleinerziehenden an allen Familien durchschnittlich bei 13 %, das sind 2.968.000 Ein-Eltern-Familien (Statistisches Bundesamt 2000). Die Gesamt-Familienzahl für die Bundesrepublik Deutschland beträgt 22.423.000.
In den neuen Bundesländern ist der Anteil der Alleinerziehenden an allen dortigen Familien höher als der Bundesdurchschnitt. Dieser Anteil entspricht rund 18 %, das sind 794.000 Ein-Eltern-Familien. Die Gesamt-Familienzahl beträgt für die neuen Bundesländer 4.332.000.
In den alten Bundesländern liegt der Alleinerziehenden-Anteil an allen dortigen Familien niedriger als der Bundesdurchschnitt. Er beläuft sich auf etwa 12 %, das sind 2.174.000 Ein-Eltern-Familien. Die Gesamt-Familienzahl in den alten Bundesländern ist 18.091.000.
Alleinerziehende Mütter sind in weit höherem Maße vertreten als allein erziehende Väter. Bundesweit sind im Mai 2000 82 % aller Alleinerziehenden Mütter und 18 % sind Väter. In Westdeutschland sind es 81 % allein erziehende Mütter und 19 % allein erziehende Väter. In Ostdeutschland sind noch mehr Frauen als Männer allein erziehend, es gibt dort 84,5 % allein erziehende Mütter; 15,5 % der Alleinerziehenden sind in den neuen Bundesländern Väter (ebd., S. 25ff.). Obwohl der Anteil der Männer an den Alleinerziehenden - wohl aufgrund des geänderten Sorgerechts - angestiegen ist, sind es weiterhin in erster Linie die Frauen, welche die Familienform der Alleinerziehenden stellen.
b) Heterogenität der Lebenslage Alleinerziehender - "Chancen und Risiken"
Die derzeit aktuellsten bundesdeutschen Ergebnisse aus der Single-Parent-Forschung kommen aus einer Repräsentativstudie, welche im Bundesland Thüringen durchgeführt wurde (Brand/Hammer 2002). Die 649 per Fragebogen befragten Alleinerziehenden konnten in voneinander unterscheidbare Gruppen aufgeteilt werden. Damit kann die spezifische Heterogenität dieser Lebensform und eine dieser Heterogenität zugrundeliegende latente Ordnungsstruktur sichtbar gemacht werden. Zur weiteren Differenzierung der Lebenslagen von Alleinerziehenden s. die weiteren Kapitel in der genannten Studie.
Mit den Ergebnissen dieser Clusteranalyse können nun in Ergänzung zu bisherigen Untersuchungen der Lebenslagen bei Alleinerziehenden folgende Thesen aufgestellt werden:
Rund einem Drittel aller Alleinerziehenden geht es ausgesprochen gut. Ungefähr zwei Drittel aller Alleinerziehenden bilden spezifische Problem- und Risikogruppen.
http://www.familienhandbuch.de/