Schauspiel
Faust - Der Trägödie erster Teil
Der Tragödie erster Teil von Johann Wolfgang Goethe"Ein teuflisch guter Faust in Schwedt"
Märkische Oderzeitung, 1.9.1998
"...Zu sehen ist eine Aufführung, die in die 90er Jahre paßt. Dieser Theaterabend zeigt Phantasie und peilt auf alle Sinne der Zuschauer...Die Uckermärkischen Bühnen Schwedt haben sich mit diesem "Faust" ein Geschenk zum 20jährigen Jubiliäum ihres Hauses gemacht. Bleibt zu wünschen, daß auch das Publikum dieses Geschenk annimmt."
Eva-Martine Weyer, Schwedter Stadtanzeiger, 28.10.1998
"..Knothe bietet dem Publikum erneut einen volkstümlichen, aber nicht volkstümelnden "Faust" und spart dabei nicht mit derber Erotik...Dieser "Faust" könnte Kult werden"
Matthias Bruck, Uckermark Kurier, 28.10.1998
Dieser ewig junge Klassiker gehört nicht von ungefähr zu den meistgespielten "alten" Bühnenwerken. Das Spiel zwischen Liebe und Macht, Besessenheit und Ahnungslosigkeit, der Kampf zwischen Gott und Teufel um die Seele eines Menschen vermag immer aufs Neue zu fesseln.
Premiere: 25. September 1998
Abgespielt.
Märkische Oderzeitung, 1.9.1998
"...Zu sehen ist eine Aufführung, die in die 90er Jahre paßt. Dieser Theaterabend zeigt Phantasie und peilt auf alle Sinne der Zuschauer...Die Uckermärkischen Bühnen Schwedt haben sich mit diesem "Faust" ein Geschenk zum 20jährigen Jubiliäum ihres Hauses gemacht. Bleibt zu wünschen, daß auch das Publikum dieses Geschenk annimmt."
Eva-Martine Weyer, Schwedter Stadtanzeiger, 28.10.1998
"..Knothe bietet dem Publikum erneut einen volkstümlichen, aber nicht volkstümelnden "Faust" und spart dabei nicht mit derber Erotik...Dieser "Faust" könnte Kult werden"
Matthias Bruck, Uckermark Kurier, 28.10.1998
Dieser ewig junge Klassiker gehört nicht von ungefähr zu den meistgespielten "alten" Bühnenwerken. Das Spiel zwischen Liebe und Macht, Besessenheit und Ahnungslosigkeit, der Kampf zwischen Gott und Teufel um die Seele eines Menschen vermag immer aufs Neue zu fesseln.
Premiere: 25. September 1998
Abgespielt.
Unsere Zustände schreiben wir bald Gott, bald dem Teufel zu, fehlen ein wie das andere Mal: in uns selbst liegt das Rätsel, die mir Ausgeburt zweier Welten sind." Goethe GOTT und der TEUFEL machen einen Menschen zum exemplarischen Objekt ihrer Auseinandersetzung: In einer Abmachung wird dem Teufel ausdrücklich gewährt, was er ohnehin darf und seine Berufung ist - den Menschen Faust zu verführen und von seinem rechten Wege abzubringen, um ihn nach seinem Tode zu besitzen. Gott wähnt sich des menschlichen Wesens seines göttlichen Ursprungs wegen sicher, der Teufel hält den Menschen als Krone der Schöpfung für eine Fehlkonstruktion und baut auf seine ihm innewohnende Verführbarkeit. Der Kampf des Himmels und der Hölle um den Menschen Faust, stellvertretend für den Menschen überhaupt, beginnt. Doch der rastlose Wissenschaftler Faust, mit zunehmendem Alter immer verzweifelter an die Grenzen seiner Erkenntnismöglichkeit stoßend, ist gerade dabei, die Pläne des Himmels und der Hölle eigenmächtig zu vereiteln: In einem Selbstversuch will er durch einen Selbstmord die Schranken seiner irdischen Existenz durchbrechen. Doch das jährlich wiederkehrende Wunder der Osternacht hält ihn in letzter Sekunde von diesem Schritt ab, Himmel und Hölle können ihr Vorhaben mit einem lebenden Faust verwirklichen.
Am Ostersonntag macht sich Faust mit neuem Lebensmut und seinem Assistenten Wagner unter die Menschen und in die Natur auf, trifft auf eine fröhliche Menschenmenge und kehrt mit neuen Zweifeln und einem Pudel wieder heim. Der Teufel hat sich so bei ihm eingeschlichen, gibt sich zu erkennen, weckt Fausts begieriges Interesse und schließt mit ihm einen Teufelsbündnerpakt. Faust will vom Teufel die ungeahnten Möglichkeiten neuer Erkenntnisse; der Teufel will durch sinnliche Genüsse triumphieren, Faust lähmen, danach dessen Seele besitzen und also über Gott triumphieren. Hoffnungsvoll brechen Faust und sein vertraglich gebundener Diener in die kleine und große Welt auf.
Die irdischen Genüsse auf der niedrigen Stufe bürgerlich-alkoholischer Gruppenfröhlichkeit in Auerbachs Keller reichen nicht aus, Fausts Interesse zu finden. So kann der Teufel nur seine erschreckende Brutalität demonstrieren und neues versuchen: mit Hilfe der Hexe läßt er Faust sich als sexuelles Wesen erkennen und verwandelt seinen Altmännerkörper in den eines jungen Mannes. Faust stürzt sich auf das erste ihm begegnende weibliche Wesen, entbrennt in Begierde und Liebe, der dienende Teufel muß den Kuppler spielen und eine Kupplerin beschaffen. Faust erlebt mit Margarete alle Wonnen und Qualen unbefriedigter irdischer Liebe, erschrickt vor sich selbst und flieht in die Einsamkeit.
Doch der Teufel sucht ihn wieder auf, stachelt seine Begierde an und hetzt ihn auf die Geliebte. Die Liebesnacht wird schicksalsentscheidend, Margarete wird entjungfert und geschwängert, ihre Mutter durch ein Schlafmittel getötet, später ihr Bruder durch Faust ermordet und das empfangene Kind von seiner Mutter nach der Geburt ertränkt. Der Teufel reißt Faust von diesem tragischen Geschehen weg in die Genüsse des Hexensabbat der Walpurgisnacht. Faust begreift dennoch das Schicksal Margaretes, Moral und Gewissen lassen ihn Verantwortung spüren. Der Teufel und diener soll die Kindsmörderin aus der Todeszelle befreien. Doch Margarete verweigert sich dieser Befreiung, da sie in Faust nicht mehr den Geliebten erkennen kann, und stellt sich der irdischen Gewalt und dem göttlichen Gericht.
Der Teufel reißt den verzweifelten Faust mit sich. Der Himmel aber verkündet die Errettung der Seele Margaretes, ihre Tragödie und Schuld ist irdischer Natur. Und Faust zieht mit dem Teufel, seinem Diener und Gefährten, weiter in die neuen Welten und Zeiten des zweiten Teils der Tragödie, an dessen Ende der Teufel den Wettstreit mit Gott verlieren und somit Gott und mit ihm der Mensch der Sieger sein wird.
Gösta Knothe
Am Ostersonntag macht sich Faust mit neuem Lebensmut und seinem Assistenten Wagner unter die Menschen und in die Natur auf, trifft auf eine fröhliche Menschenmenge und kehrt mit neuen Zweifeln und einem Pudel wieder heim. Der Teufel hat sich so bei ihm eingeschlichen, gibt sich zu erkennen, weckt Fausts begieriges Interesse und schließt mit ihm einen Teufelsbündnerpakt. Faust will vom Teufel die ungeahnten Möglichkeiten neuer Erkenntnisse; der Teufel will durch sinnliche Genüsse triumphieren, Faust lähmen, danach dessen Seele besitzen und also über Gott triumphieren. Hoffnungsvoll brechen Faust und sein vertraglich gebundener Diener in die kleine und große Welt auf.
Die irdischen Genüsse auf der niedrigen Stufe bürgerlich-alkoholischer Gruppenfröhlichkeit in Auerbachs Keller reichen nicht aus, Fausts Interesse zu finden. So kann der Teufel nur seine erschreckende Brutalität demonstrieren und neues versuchen: mit Hilfe der Hexe läßt er Faust sich als sexuelles Wesen erkennen und verwandelt seinen Altmännerkörper in den eines jungen Mannes. Faust stürzt sich auf das erste ihm begegnende weibliche Wesen, entbrennt in Begierde und Liebe, der dienende Teufel muß den Kuppler spielen und eine Kupplerin beschaffen. Faust erlebt mit Margarete alle Wonnen und Qualen unbefriedigter irdischer Liebe, erschrickt vor sich selbst und flieht in die Einsamkeit.
Doch der Teufel sucht ihn wieder auf, stachelt seine Begierde an und hetzt ihn auf die Geliebte. Die Liebesnacht wird schicksalsentscheidend, Margarete wird entjungfert und geschwängert, ihre Mutter durch ein Schlafmittel getötet, später ihr Bruder durch Faust ermordet und das empfangene Kind von seiner Mutter nach der Geburt ertränkt. Der Teufel reißt Faust von diesem tragischen Geschehen weg in die Genüsse des Hexensabbat der Walpurgisnacht. Faust begreift dennoch das Schicksal Margaretes, Moral und Gewissen lassen ihn Verantwortung spüren. Der Teufel und diener soll die Kindsmörderin aus der Todeszelle befreien. Doch Margarete verweigert sich dieser Befreiung, da sie in Faust nicht mehr den Geliebten erkennen kann, und stellt sich der irdischen Gewalt und dem göttlichen Gericht.
Der Teufel reißt den verzweifelten Faust mit sich. Der Himmel aber verkündet die Errettung der Seele Margaretes, ihre Tragödie und Schuld ist irdischer Natur. Und Faust zieht mit dem Teufel, seinem Diener und Gefährten, weiter in die neuen Welten und Zeiten des zweiten Teils der Tragödie, an dessen Ende der Teufel den Wettstreit mit Gott verlieren und somit Gott und mit ihm der Mensch der Sieger sein wird.
Am Anfang des Stückes, im Prolog im Himmel, steht der Abschluß einer Wette zwischen dem Herrn und Mephisto. Diese Wette gilt aber nicht allein Faust, sondern zielt auf die Welt und die Menschheit. Mephistos Anspruch zielt auf das "reine Nichts", das "Ewig-Leere" . Der Herr baut auf die Schöpferkraft des Menschen, auf dessen Fähigkeit, sich zu entwickeln, zu "werden". Und an Faust soll sich's - stellvertretend für die Menschheit - erweisen. Wir erzählen also die Geschichte von Faust, tauchen ein in die Nebel der vergänglichen Zeit und sehen einen Wissenschaftler des "finsteren" Mittelalters vor uns, den die Enge seiner Zeit, die gesetzten Grenzen in der Beherrschung und ökonomischen Nutzung der Naturkräfte "schier um den Verstand" zu bringen scheint. Faust begibt sich auf die Suche nach dem "Stein der Weisen", was in der mittelalterlichen Geisteswelt ein Experimentieren mit okkulten Wissenschaftspraktiken bedeutete.
Die Nebel der Zeit lösen sich, der Gang "vom Himmel durch die Welt zur Hölle" ist gleichzeitig eine Veränderung der historischen Bedingungen. Columbus entdeckt Amerika, industrielle Revolution und Expansion finden statt, im Zusammenhang damit verändert sich das Verständnis von der Rolle des Menschen in dieser Welt. Die Renaissancehumanisten setzten den Menschen Gott gleich, und plötzlich eröffnen sich dem sinnsuchenden Menschen neue Möglichkeiten. Faust aber hat diese neue, das veränderte Menschenverständnis prägende Denkart nicht in seinen Auswirkungen erlebt; er hat daran gearbeitet, sie einzuleiten.
Ihm eröffnet sich eine Chance, endlich zu erkennen, "was die Welt im Innersten zusammenhält" durch seine Begegnung mit Mephisto, dem Teufel. In diesem Aufeinandertreffen von Faust und Mephisto werden personifizierte Gegensätze dargestellt, den der "Geist" Mephisto ist aus der Materie gemacht, in die Faust (unter Zuhilfenahme magischer Riten und Praktiken) eindringen will, die er zu begreifen sucht; und der "Mensch" Faust ist aus dem Stoff gemacht, in den Mephisto Faust verführen will. Insofern sind beide gleichberechtigte Partner im Kampf um die Zielerfüllung.
Unsere Inszenierung zeigt Faust an einem Wendepunkt. Endlich trifft er, eine einsame wissenschaftliche Koryphäe, auf einen gleichberechtigten Partner, der ihm einen Weg ermöglicht, über die Grenzen seiner Zeit hinaus, Erkenntnisse zu erringen. Der Ausgangspunkt seines Handelns und zugleich seine Triebkraft ist die Begrenztheit des materiellen Weltbildes, da für ihn mit dieser Denkmethode keine umfassende Erklärung der Welt mehr möglich ist.
Claudia Lowin
Die Nebel der Zeit lösen sich, der Gang "vom Himmel durch die Welt zur Hölle" ist gleichzeitig eine Veränderung der historischen Bedingungen. Columbus entdeckt Amerika, industrielle Revolution und Expansion finden statt, im Zusammenhang damit verändert sich das Verständnis von der Rolle des Menschen in dieser Welt. Die Renaissancehumanisten setzten den Menschen Gott gleich, und plötzlich eröffnen sich dem sinnsuchenden Menschen neue Möglichkeiten. Faust aber hat diese neue, das veränderte Menschenverständnis prägende Denkart nicht in seinen Auswirkungen erlebt; er hat daran gearbeitet, sie einzuleiten.
Ihm eröffnet sich eine Chance, endlich zu erkennen, "was die Welt im Innersten zusammenhält" durch seine Begegnung mit Mephisto, dem Teufel. In diesem Aufeinandertreffen von Faust und Mephisto werden personifizierte Gegensätze dargestellt, den der "Geist" Mephisto ist aus der Materie gemacht, in die Faust (unter Zuhilfenahme magischer Riten und Praktiken) eindringen will, die er zu begreifen sucht; und der "Mensch" Faust ist aus dem Stoff gemacht, in den Mephisto Faust verführen will. Insofern sind beide gleichberechtigte Partner im Kampf um die Zielerfüllung.
Unsere Inszenierung zeigt Faust an einem Wendepunkt. Endlich trifft er, eine einsame wissenschaftliche Koryphäe, auf einen gleichberechtigten Partner, der ihm einen Weg ermöglicht, über die Grenzen seiner Zeit hinaus, Erkenntnisse zu erringen. Der Ausgangspunkt seines Handelns und zugleich seine Triebkraft ist die Begrenztheit des materiellen Weltbildes, da für ihn mit dieser Denkmethode keine umfassende Erklärung der Welt mehr möglich ist.
Claudia Lowin
Darsteller und Darstellerinnen | |
---|---|
Direktor | Manfred Schulz |
Dichter | Wolfram Scheller |
Lustige Person | Gerd Opitz |
Der Herr | Manfred Schulz |
Raphael | Peter Fabers |
Gabriel | Peter-Benjamin Eichhorn |
Michael | Stephan von Soden |
Mephistopheles I | Uwe Heinrich |
Mephistopheles II | Gerd Opitz |
Mephistopheles III | Udo Schneider |
Faust | Frieder Venus |
Stimme des Erdgeist | Gösta Knothe |
Wagner | Manfred Schulz |
1. Schüler | Wolfram Scheller |
2. Schüler | Uwe Schmiedel |
Bürgermädchen | Ireen Kautz |
Kristina Otten | |
Jean Rades | |
Monika Radl | |
Nadine Panjas | |
Alte | Renate Pick |
1. Bürger | Rüdiger Daas |
2. Bürger | Gerhard Kähling |
3. Bürger | Peter Fabers |
Alter Bauer | Roland Möser |
Schüler | Wolfram Scheller |
Frosch | Gerhard Kähling |
Brandner | Rüdiger Daas |
Siebel | Stephan von Soden |
Altmayer | Roland Möser |
Meerkater | Uwe Schmiedel |
Meerkatze | Jean Rades |
Erscheinung | |
Die Hexe | Helga Isensee |
Margarethe | Alexandra-Magdalena Heinrich |
Frau Marthe Schwerdtlein | Renate Pick |
Lieschen | Elisabeth Zwieg |
Margarethes Mutter | |
Valentin | Uwe Schmiedel |
Böser Geist | Elisabeth Zwieg |
Kniender | Roland Möser |
Das Mädchen | |
Die Schöne | |
Alte Hexe | Helga Isensee |
Theaterensemble, Volk, Geister, Frauen, Hexen, Chöre | |
Ireen Kautz | |
Nadine Panjas | |
Kristina Otten | |
Renate Pick | |
Monika Radl | |
Jean Rades | |
Alexandra-Magdalena Heinrich | |
Elisabeth Zwieg | |
Theaterensemble, Soldaten, Volk, Priester, Mönche, Sargträger | Rüdiger Daas |
Peter-Benjamin Eichhorn | |
Peter Fabers | |
Gerhard Kähling | |
Wolfram Scheller | |
Uwe Schmiedel | |
Andreas van den Brandt | |
Stephan von Soden | |
Gesangssolist: Media vita | Roland Möser |
weitere 158 Rollen | Damen und Herren des Schauspielensembles und der Komparserie |
Inszenierungsteam | |
Regie | Gösta Knothe |
Bühnenbild und Kostüme | |
Musik | Christina Schütz |
Andreas van den Brandt | |
Dramaturgie | |
Künstlerische Mitarbeit | |
Choreographie | |
Musikalische Einstudierung | Andreas Kessler |
Bühnenmusik | |
Andreas van den Brandt (Percussion) | |
Regieassistenz | |
Inspizienz | |
Komparserieleitung | |
Ireen Kautz | |
Soufflage |
Stand vom 25.09.1998