Schauspiel
Elling
Schauspiel von Axel Hellstenius (unter Mitwirkung von Petter Næss) nach dem Roman „Blutsbrüder“ von Ingvar Ambjørnsen, Übersetzt aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs„The Making of Elling” von Peter Næss
Als Regisseur bin ich selbstverständlich immer auf der Suche nach guten Ideen, Geschichten und Figuren, mit denen ich mich identifizieren kann. Als ich die Geschichte von Elling ent-deckte, wusste ich sofort, dass dies eine Geschichte ist, die ich unbedingt erzählen muss. Elling sagt an einer Stelle: „Es gibt Menschen, die sich mit Skiern auf den Weg zum Südpol machen und ich, ich habe schon Probleme, ein Restaurant zu durchqueren, um pinkeln zu gehen.“
Ich denke, dies ist einer der wesentlichen Gründe für die Popularität von Elling. Wir alle kämpfen auf verschiedensten Ebenen ständig damit, eigene Grenzen zu überschreiten und innere Hürden zu überwinden. Für mich ist dies eine Geschichte über meine eigenen Ängste und Phobien und den Versuch, die daraus resultierenden Blockaden zu durchbrechen.
Eigentlich bin ich Theaterregisseur, und ELLING existierte zuerst als Theaterstück, das ich in Oslo aufführte. Es war ein großer Erfolg, aber ich war mir nicht sicher, ob ich daraus tatsächlich einen Film machen wollte. Ich hatte mit der Geschichte einmal Erfolg gehabt und dachte, das sollte eigentlich genügen. Aber nach längerer Überlegung sah ich darin die Chance, noch tiefer in die Materie eintauchen zu können, die Geschichte zu erweitern und den Fokus noch stärker auf diese wunderbaren Figuren zu richten.
Ich wollte einen Film über die menschlichen Fähigkeiten drehen, der herzerwärmend ist und uns Hoffnung gibt. Das Thema der Freundschaft interessierte mich ebenfalls sehr. Mir war es wichtig zu betonen, dass sie füreinander da sind.
Ich wollte auf keinen Fall einen Film über Menschen in der Psychiatrie drehen. Diese Jungs haben keine diagnostizierte Krankheit. Ihr Problem ist, dass sie über keinerlei soziale Erfahrung verfügen. Niemand gab ihnen je die Gelegenheit, sich zu beweisen oder hatte gar Vertrauen in sie. Für mich war es wichtig, Möglichkeiten und menschliche Qualitäten von Personen zu zeigen, die man augenscheinlich nicht von ihnen erwarten würde.
Das ist es, warum ich diesen Film drehen wollte.
Nach der Entscheidung, diesen Film zu machen, schrieb ich sechs Monate das Drehbuch um. In der Theaterversion beginnt das Stück mit ihrer Ankunft in ihrer Sozialwohnung. Wir konzentrierten uns fast ausschließlich auf ihr Leben in dieser Wohnung. Für die Filmversion wollten wir sie unbedingt mehr der Begegnung mit der sogenannten normalen Gesellschaft aussetzen. Darüber hinaus wollten wir zusätzliche Figuren einbringen. So existierte z.B. der ältere Dichter Alfons Jørgensen nicht in der Theaterversion.
Der Produzent und ich waren uns einig, dass die Hauptrollen nicht von Per Christian und Sven gespielt werden sollten, da sie sie schon im Theater gespielt hatten. Aber nach zwei Monaten intensiven Castings kamen wir auf sie zurück ... sie hatten 120 Aufführungen des Theaterstückes gespielt und wir mussten feststellen, dass sie am besten vorbereitet waren und die glaubwürdigsten Schauspieler waren, die wir finden konnten.
Dies ist mein zweiter Spielfilm, und vom Theater kommend, habe ich die Idee von Proben mitgebracht. Eine Idee, die für den traditionellen norwegischen Film sehr ungewöhnlich ist. Bei beiden Filmen hatte ich fünf Wochen Zeit mit dem Drehbuch zu proben, die Szene zu inszenieren und die Schauspieler vom Theater weg hin zum Film zu bewegen. Mir ist es lieber, viel Zeit in die Proben zu investieren, als Drehzeit zu verlieren. Mein erster Film wurde in 25 Drehtagen gedreht, ELLING benötigte 34 Drehtage. Es ist weitaus billiger zu proben und die Schauspieler bekommen darüber hinaus die Möglichkeit, sich aufeinander einzustellen und das Team auf dem Set kennen zu lernen.
Die Figuren in ELLING sind starke Persönlichkeiten, aber sie verhalten sich eben nicht wie „normale“ Leute. Es war sehr wichtig und unglaublich schwer, eine bestimmte Art der Skurrilität zu erreichen. Einen Schauspielstil zu finden und eine Ausgewogenheit zwischen Humor und Ernsthaftigkeit zu erlangen. Ich wollte, dass das Publikum lacht, weil es mit den Figuren fühlt, nicht weil es sie seltsam findet. Wir haben für ELLING nicht in Psychiatrien recherchiert. Wir haben uns vollkommen auf unsere eigenen Erfahrungen und unsere persönliche Identifizierung mit den Figuren und der Geschichte verlassen. Das einzige Problem war, ein Gleichgewicht zwischen Komödie und Drama zu finden. Während der ganzen Zeit vom Schreiben des Drehbuchs über Casting, Proben und Dreh bis zum Schnitt des Filmes haben wir darum gekämpft. Und ich bin überzeugt, dass der Grund für diese immense Popularität dieses Filmes der ist, dass wir dieses Gleichgewicht herstellen konnten.
Ich wollte einen unprätentiösen Film drehen. Ich stützte mich vollkommen auf die Geschichte und erzählte sie durch die Schauspieler. Das war sicher eine Gratwanderung, denn wäre es den Schauspielern nicht gelungen, „real“ zu erscheinen, dann hätte es keinen Film gegeben.
Als Regisseur bin ich selbstverständlich immer auf der Suche nach guten Ideen, Geschichten und Figuren, mit denen ich mich identifizieren kann. Als ich die Geschichte von Elling ent-deckte, wusste ich sofort, dass dies eine Geschichte ist, die ich unbedingt erzählen muss. Elling sagt an einer Stelle: „Es gibt Menschen, die sich mit Skiern auf den Weg zum Südpol machen und ich, ich habe schon Probleme, ein Restaurant zu durchqueren, um pinkeln zu gehen.“
Ich denke, dies ist einer der wesentlichen Gründe für die Popularität von Elling. Wir alle kämpfen auf verschiedensten Ebenen ständig damit, eigene Grenzen zu überschreiten und innere Hürden zu überwinden. Für mich ist dies eine Geschichte über meine eigenen Ängste und Phobien und den Versuch, die daraus resultierenden Blockaden zu durchbrechen.
Eigentlich bin ich Theaterregisseur, und ELLING existierte zuerst als Theaterstück, das ich in Oslo aufführte. Es war ein großer Erfolg, aber ich war mir nicht sicher, ob ich daraus tatsächlich einen Film machen wollte. Ich hatte mit der Geschichte einmal Erfolg gehabt und dachte, das sollte eigentlich genügen. Aber nach längerer Überlegung sah ich darin die Chance, noch tiefer in die Materie eintauchen zu können, die Geschichte zu erweitern und den Fokus noch stärker auf diese wunderbaren Figuren zu richten.
Ich wollte einen Film über die menschlichen Fähigkeiten drehen, der herzerwärmend ist und uns Hoffnung gibt. Das Thema der Freundschaft interessierte mich ebenfalls sehr. Mir war es wichtig zu betonen, dass sie füreinander da sind.
Ich wollte auf keinen Fall einen Film über Menschen in der Psychiatrie drehen. Diese Jungs haben keine diagnostizierte Krankheit. Ihr Problem ist, dass sie über keinerlei soziale Erfahrung verfügen. Niemand gab ihnen je die Gelegenheit, sich zu beweisen oder hatte gar Vertrauen in sie. Für mich war es wichtig, Möglichkeiten und menschliche Qualitäten von Personen zu zeigen, die man augenscheinlich nicht von ihnen erwarten würde.
Das ist es, warum ich diesen Film drehen wollte.
Nach der Entscheidung, diesen Film zu machen, schrieb ich sechs Monate das Drehbuch um. In der Theaterversion beginnt das Stück mit ihrer Ankunft in ihrer Sozialwohnung. Wir konzentrierten uns fast ausschließlich auf ihr Leben in dieser Wohnung. Für die Filmversion wollten wir sie unbedingt mehr der Begegnung mit der sogenannten normalen Gesellschaft aussetzen. Darüber hinaus wollten wir zusätzliche Figuren einbringen. So existierte z.B. der ältere Dichter Alfons Jørgensen nicht in der Theaterversion.
Der Produzent und ich waren uns einig, dass die Hauptrollen nicht von Per Christian und Sven gespielt werden sollten, da sie sie schon im Theater gespielt hatten. Aber nach zwei Monaten intensiven Castings kamen wir auf sie zurück ... sie hatten 120 Aufführungen des Theaterstückes gespielt und wir mussten feststellen, dass sie am besten vorbereitet waren und die glaubwürdigsten Schauspieler waren, die wir finden konnten.
Dies ist mein zweiter Spielfilm, und vom Theater kommend, habe ich die Idee von Proben mitgebracht. Eine Idee, die für den traditionellen norwegischen Film sehr ungewöhnlich ist. Bei beiden Filmen hatte ich fünf Wochen Zeit mit dem Drehbuch zu proben, die Szene zu inszenieren und die Schauspieler vom Theater weg hin zum Film zu bewegen. Mir ist es lieber, viel Zeit in die Proben zu investieren, als Drehzeit zu verlieren. Mein erster Film wurde in 25 Drehtagen gedreht, ELLING benötigte 34 Drehtage. Es ist weitaus billiger zu proben und die Schauspieler bekommen darüber hinaus die Möglichkeit, sich aufeinander einzustellen und das Team auf dem Set kennen zu lernen.
Die Figuren in ELLING sind starke Persönlichkeiten, aber sie verhalten sich eben nicht wie „normale“ Leute. Es war sehr wichtig und unglaublich schwer, eine bestimmte Art der Skurrilität zu erreichen. Einen Schauspielstil zu finden und eine Ausgewogenheit zwischen Humor und Ernsthaftigkeit zu erlangen. Ich wollte, dass das Publikum lacht, weil es mit den Figuren fühlt, nicht weil es sie seltsam findet. Wir haben für ELLING nicht in Psychiatrien recherchiert. Wir haben uns vollkommen auf unsere eigenen Erfahrungen und unsere persönliche Identifizierung mit den Figuren und der Geschichte verlassen. Das einzige Problem war, ein Gleichgewicht zwischen Komödie und Drama zu finden. Während der ganzen Zeit vom Schreiben des Drehbuchs über Casting, Proben und Dreh bis zum Schnitt des Filmes haben wir darum gekämpft. Und ich bin überzeugt, dass der Grund für diese immense Popularität dieses Filmes der ist, dass wir dieses Gleichgewicht herstellen konnten.
Ich wollte einen unprätentiösen Film drehen. Ich stützte mich vollkommen auf die Geschichte und erzählte sie durch die Schauspieler. Das war sicher eine Gratwanderung, denn wäre es den Schauspielern nicht gelungen, „real“ zu erscheinen, dann hätte es keinen Film gegeben.