Schauspiel

Was heißtn hier Liebe

Ein Spiel um Liebe und Sexualität für Leute in und nach der Pubertät von Helma Fehrmann, Jürgen Flügge, Holger Franke (Theater "Rote Grütze")
Sexualforscher Kluge hat einen Verdacht, der freilich Tausende Eltern, Erzieher und staatlich subventionierte Sexualberater in Erklärungsnöte bringt: Kinder und Jugendliche in Deutschland würden, so Kluge, "nicht ordentlich aufgeklärt - vor allem nicht früh genug." Weil Kinder aus biologischen Gründen immer früher geschlechtsreif werden, müssten allerspätestens Viertklässler bestens Bescheid wissen -"Aber da gibt es riesige Vorbehalte und Versäumnisse". (Spiegel 39/2002)

Die sexuelle Revolution hat, so scheint es eine Generation später, in Wirklichkeit nicht stattgefunden. Eltern finden Gespräche über Sex und Verhütung immer noch peinlich. Fast ein Viertel der Eltern geben offen zu, dass ihnen die Aufklärung ihrer Kinder schwer gefallen ist. Aufklärung findet nicht wirklich statt, nur weil sie inzwischen als selbstverständlich gilt. Trotz millionenschwerer Aufklärungskampagnen, trotz Schulaktionen und bunter Broschüren in Massenauflage sind die Veränderungen Minderjähriger seit Anfang der achtziger Jahre enttäuschend gering", konstatieren die Autoren einer Studie über Jugendsexualität der BzgA. Doch die Sex-Anfänger werden immer jünger. 1980 Geborene hatten im Schnitt mit 13,7 Jahren das erste Mal Geschlechtsverkehr, beim Jahrgang 1977 lag das Durchschnittsalter dagegen noch bei 15,6 Jahren.