Schauspiel

Im Bannfluch der Göttin

Fantasyspektakel von Gerhard Kähling, nach Motiven von Heike Schmidt
setzte in den südlichen und mittleren Ostseegebieten im 8. und 9. Jahrhundert ein. Doch erst im Laufe der folgenden zwei Jahrhunderte konnte sich die römisch-katholische Kirche etablieren und konsolidieren. Oft wurden heidnische Heiligtümer in christliche umgewandelt. Dadurch wurde die neue Religion oftmals eher angenommen. Dennoch wurden zahlreiche slawische Heiligtümer zerstört. Der Übergang zum Christentum erfolgte keineswegs immer widerstandslos. Als Beispiel dafür sei der Heidenaufstand des Strojmir gegen den 1. christlichen Fürsten Borvoj in Böhmen erwähnt, der im letzten Viertel des 9. Jahrhunderts ausbrach. Noch im 11. Jahrhundert kam es zu Erlassen gegen heidnische Bräuche. Die slawischen Gebiete in Ostholstein und Mecklenburg hielten noch lange Zeit am Heidentum fest, wobei

sich die Ranen auf Rügen am längsten gegen die Christianisierung wehrten und erst im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts, nach der Zerstörung des Burgwalls von Arkona, die neue Religion annahmen. Zähen Widerstand lieferten auch die polabisch-baltischen Stämme im Herzen Europas. 1147 kam es zum Kreuzzug gegen die Obodriten und Lutizen nach einem Aufruf des heiligen Bernard von Clairvaux. Der militärische Erfolg war gering, doch die Verwüstung des Landes mit der einhergehenden Dezimierung der Bevölkerung führte binnen weniger Jahrzehnte zum Zusammenbruch der baltischen Stämme. Dennoch: komplett ausgerottet war das Heidentum nicht, noch im 15. Jahrhundert lebten Heiden in entlegenen Gebieten des mittelalterlichen Russland.